Geiler Zufall: Kurz bevor The xx nach langer, wirklich sehr langer Pause einen absurd guten Song präsentieren, den Li-La-Love-Song „Angels“, bin ich auf eine Band gestoßen, die in eine ganz ähnliche Richtung wie The xx gehen und sich im Indie-Kontext an einem neuen R&B– und/oder Soul-Entwurf versuchen. Dead Times heißen sie, ein Duo aus New York / Los Angeles. Talent haben sie, sind mit gerade mal 238 Likes auf Facebook und 88 Followern auf SoundCloud aber noch nicht so richtig bekannt. Deswegen schnell liken, posten, den besten und vielleicht auch ein paar nicht ganz so guten Freunden empfehlen. Wenn Calvin Markus und Travis Bunn dann später mal als Headliner auf dem Melt-Festival nach The xx spielen, kannst Du sagen, siehste, hab ich schon immer gewusst, ich kannte die, als sie noch nicht mal 300 Fans auf Facebook hatten.
The XX
Gil & Jamie
Die geil gegerbte Stimme gehört Gil Scott-Heron. Die Beats entstanden auf dem Rechner von Jamie xx (The xx). Der nahm sich Gils ganzes Album „I’m New Here“ vor. Das Zeugnis dieser Kollaboration, „We’re New Here“, ist gerade eben erschienen. I like.
Best Of 2010 – Die Songs
Da ja eh kaum noch jemand die Geduld aufbringt, sich ein Album von Intro bis Outro aufmerksam anzuhören, ermittle ich schnell noch die besten Songs des Jahres 2010. Die „besten“ ist in diesem Fall gleichzusetzen mit „am häufigsten gehört“. Mein iTunes-Counter ist objektiver, als ich es je sein könnte. Und wenn ich einen Tune während der letzten zwölf Monate 27 Mal gehört habe, scheint er mir irgendwie gefallen zu haben. Alle Titel, die erst später im Jahr ihren Weg in meine Library fanden, werden durch dieses Auswahlverfahren natürlich stark benachteiligt, aber damit müssen sie jetzt eben leben. Meine zehn am häufigsten gehörten Songs im noch laufenden Jahr waren:
10. Grizzly Bear feat. Intuition – „Two Weeks“
Bis 2.07 der beliebte Grizzly-Bear-Hit, aber dann…
9. Kelis – „Acapella (Acid Washed Remix)“
Äußerst effektives Tool, um die Leute auf den Dancefloor zu locken.
8. Phantogram – „Mouthful Of Diamonds“
„You’ve got a mouthful of diamonds / And a pocketful of secrets…“
7. Neon Indians – „Should Have Taken Acid With You“
Er hätte besser keines genommen:
6. Tinie Tempah – „Pass Out“
Gegen Ende mit Drum ’n‘ Bass-Part! Leider der einzige gute Song auf Tinies Album.
5. Theophilus London – „Humdrum Town“
Hätte eigentlich weiter vorne landen müssen. Hab wohl zu oft das Video angeschaut, statt auf iTunes zu setzen.
4. Egyptian Hip Hop – „Rad Pitt“
Bescheuerter Bandname, Songtitel aus Klein-Kalau, musikalisch aber über alle Zweifel erhaben – brillanter Post Punk.
3. The xx – „Islands (Nosaj Thing Remix)“
Meine Lieblinge von 2009 in einem Remix, der sehr selbstbewusst Akzente setzt aber trotzdem die Atmosphäre des Originals bewahrt.
2. Dan Black feat. Kid Cudi – „Symphonies“
Die Streicher sind natürlich super kitschig, aber dank Kid Cudi kriegt die Chose gerade noch mal die Kurve.
1. Chiddy Bang – „Opposite Of Adults“
Klar, das MGMT-Sample trägt nicht unerheblich dazu bei, dass ich den Song so super finde. Aber schließlich gibt es ganze Genre, die ohne ein nur vier Takte langes Schlagzeugsolo nicht existieren würden. Watch the putzige Video mit Big-Head-Modus:
Ein Album in 3D
Ab morgen im .HBC (Karl-Liebknecht-Str. 9 am Alex) zu sehen/hören: „xx: A Sculpture of the Album“. Eine Audiovisuelle 3D-Installation zum Album des Jahres 2009 von Saam Farahmand, einem der interessantesten Clip-Regisseure der letzten Jahre. Hingehen!
Opening Times:
Thursday 21st January: 16.00 – 18.00
Friday 22nd January: 12.00 – 18.00
Saturday 23rd January 12.00 – 21.00
Sunday 24th January 12.00 – 21.00
Monday 25th January 12.00 – 21.00
Der Eintritt ist frei.
Best Of 2009 – Der Countdown – 1
The XX – „XX“ (XL-Beggars/Indigo)
Meine Lieblinge: The XX, die besten Post-Punk-Hipster-Wanker des Jahres! Minimalismus in seiner attraktivsten Darreichungsform. Wer waren gleich noch mal The Kills? In der Supermodel-freien Zone von The XX verlieren sich anämische Wave-Gitarren in weiten, menschenleeren Klangräumen. Zwar stehen sie im Video ziemlich angestrengt unmotiviert da – wie uncoole Enkel von The Cure. Aber diese Boy-Girl-Duette sind schlicht fantastisch. Dabei sind die vier drei Londoner so jung, dass sie wahrscheinlich noch gar nicht kapiert haben, wie geil ihr Debütalbum eigentlich ist.