Scott Matthew – „There Is An Ocean That Divides And With My Longing I Can Charge It With A Voltage That’s So Violent To Cross It Could Mean Death“ (Glitterhouse/Indigo)
Nein, das ist nicht der längste Album-Titel aller Zeiten. Aber „There Is An Ocean…“ ist das sympathischste und romantischste Drama-Folk-Album des Jahres. Der bärtige nach New York ausgewanderte Australier steht einem Antony Hegarty in nichts nach, schmachtet mindestens so ergreifend wie der mit den Johnsons. Sein Hang zur Theatralik hat ihm Vergleiche mit Morrissey oder David Bowie eingebracht – und das passt zu diesem rastlosen Musiker, der offensichtlich nur in seinen Konzerten ganz ruhig wird. Da sitzt Scott auf einem Hocker, begleitet von Piano und Cello zupft er an einer kleinen Ukulele rum, singt herzerweichend und schüttet Unmengen von Rotwein in sich rein, ohne betrunken zu werden. Einzigartig.