Mehr Buzzwords für Social Mediasten kriegt man in einem Teaser wohl kaum unter: wahwah.fm vereint Funktionen von Last.fm, Twitter und Facebook, erinnert an Pirate Radio Stations und kann vieles, was es so noch nicht gibt. Es geht um: Social Networking, Location Based Services natürlich auch und – und das ist vielleicht noch viel wichtiger, weil das eine emotionale Komponente reinbringt, die anderen Applikationen abgeht – Musik. Außerdem reißt wahwah.fm die Grenze zwischen On- und Offline-Welt ein und setzt mal eben die Vorgaben der Brecht’schen Radiotheorie um. Ganz schön viel für so eine kleine App, ne? Also, was ist wahwah.fm denn eigentlich? Pawel Mordel, Head of Marketing, klärt auf:
?: Wie erklärst Du Deinen Großeltern, was wahwah.fm genau ist?
Pawel Mordel: Es ist nicht einfach, meiner Großmutter zu erklären, was wahwah.fm ist. Sie hat noch nicht einmal ein Bankkonto. Aber ich würde es folgendermaßen versuchen: Wie du weißt, hat heute fast jeder ein Telefon in der Tasche. Mit diesen Telefonen kann man auch Musik hören – so wie früher mit tragbaren Kassettenspielern, also Walkmans. Wenn ich mir nun meine Musik anhöre, können das andere Leute um mich herum auf ihren Telefonen sehen. Und wenn sie wollen, können sie sich dazuschalten und die gleiche Musik hören wie ich. Es ist also, als würden wir zusammen Musik hören, obwohl wir nicht am selben Ort sind. Man könnte sagen, dass jeder einen kleinen Radiosender in der Tasche hat. Wozu das Ganze? Ich kann mit wahwah.fm neue Musik kennen lernen. Aber auch mit Leuten, die ich mag, gemeinsam Musik hören.
?: Wer macht wahwah.fm?
!: Wir sind ein Startup-Unternehmen mit einem Büro in Neukölln. Philipp Eibach hat das Projekt vor etwa einem Jahr begonnen und inzwischen arbeiten etwa acht Personen an wahwah.fm. Ich bin seit August 2010 dabei.
?: Wann geht es los?
!: Die App wird im Frühjahr 2011 für iPhones verfügbar sein. Wann genau, können wir noch nicht sagen.
?: Wer braucht wahwah.fm?
!: wahwah.fm ist entstanden als Reaktion auf den heutigen Musiküberfluss. Früher was alles irgendwie einfacher. Es gab einen Plattenladen mit einem überschaubaren Angebot und wir hörten eigentlich alle dieselbe Musik. Neue Sachen wurden einem meistens direkt von Freunden empfohlen.
Der iTunes Store hat über 10 Millionen Songs. Das Angebot ist also explodiert. Und dennoch haben wir oft das Problem, dass wir nicht wissen, was wir gerne hören würden. Dieses Problem haben andere natürlich auch. Deshalb gibt es Musikempfehlungswebsites wie last.fm oder auch Musikblogs wie deinen.
Und obwohl diese wertvoll sind, haben wir nach einem anderen Weg gesucht. Wir wollten das Hören von Musik wieder zu einem sozialen Erlebnis machen. Und die technischen Möglichkeiten von heute – Smartphones mit schneller Internetanbindung und GPS – haben uns erlaubt, wahwah.fm zu bauen.
wahwah.fm ist also für Leute, für die Musik ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Leute, die immer neue Musik kennen lernen und gemeinsam mit anderen hören wollen.
?: Gibts das dann wieder nur für das iPhone?
!: Zunächst veröffentlichen wir nur eine iPhone-Version. Aber andere Plattformen wie Android oder auch Windows sollten folgen.
?: Wie finanziert Ihr euch? Womit wollt Ihr Geld verdienen?
!: Die Basisvariante von wahwah.fm wird kostenlos sein. Und es wird auch keine Werbung geben. Werbung hat schon das normale Radio unerträglich gemacht, und wir wollen mit wahwah.fm angenehme Erlebnisse schaffen. Für Personen, die wahwah.fm intensiv nutzen, werden wir kostenpflichtige Zusatz-Features anbieten.
?: Ist das alles legal?
!: Es ist tatsächlich alles legal. Obwohl die Grundidee recht einfach ist – reinhören in die Musik, die auf anderen Mobiltelefonen gespielt wird – haben wir eine ausgefeilte technische Lösung entwickelt, die uns auch erlaubt sicherzustellen, dass alles legal ist.
?: Wer bezahlt die GEMA/GVL-Gebühren?
!: Die Gebühren tragen wir.